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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 50:14 min
MP3-Bitrate: High Quality (320 kBit/s)
Diese Aufnahme wurde empfohlen von "100 Classical GRAMOPHONE"
Bildnachweis: bibop/Shotshop.com
Die ersten Aufführungen mit Brahms als Solisten1859 waren große Mißerfolge und stürzten Brahms in eine schwere Schaffenskrise: "Zum Schluß versuchten drei Hände ineinander zu fallen, worauf aber von allen Seiten ein ganz klares Zischen solche Demonstrationen verbot" beschrieb Brahms den verhaltenen "Applaus" nach einer Aufführung im Leipziger Gewandhaus. Der erste Satz - mit seinen ungestümen Klaviertrillern - überforderte die damaligen Zuhörer. Sie waren an virtuose Klavierakrobatik á la Liszt gewohnt. Der langsame zweite Satz (Adagio) war ursprünglich überschrieben mit "Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn". Die Streicher betonen diesen religiösen Charakter, sie ziehen gewissermaßen langsam wie ein Pilgerzug am Hörer vorbei. Das Finale setzt widerspenstig und kraftvoll ein. Das Klavier übernimmt von Beginn an die Führung. Trotzig aufbegehrende Passagen und sanftes lyrisches Spiel wechseln sich ab. Immer spielerischer werden die Klavierfiguren. Mit freudig bewegtem Spiel des Solisten und einem frohen Paukenwirbel schließt das Stück.
Diese außergewöhnliche Aufnahme des ersten Klavierkonzerts von Johannes Brahms vereint zwei musikalische Persönlichkeiten von höchstem Rang: Clifford Curzon, ein Meister der Klangkultur und des tiefgründigen Ausdrucks, trifft auf George Szell, dessen Dirigat für strukturelle Klarheit, Präzision und emotionale Stringenz steht. Gemeinsam mit dem London Symphony Orchestra entsteht eine Interpretation, die zu den bedeutendsten Einspielungen dieses monumentalen Werks zählt. Curzons Spiel ist von großer Noblesse geprägt – er gestaltet die kraftvollen Passagen mit Autorität und dramatischer Tiefe, ohne je ins Theatralische abzugleiten. In den lyrischen Momenten überzeugt er durch Wärme, Poesie und feine dynamische Abstufungen. George Szell begleitet mit der ihm eigenen Sorgfalt: jedes Detail der Orchesterpartitur ist durchleuchtet, die klangliche Balance zwischen Solist und Orchester bleibt stets gewahrt. Besonders eindrucksvoll ist der zweite Satz, in dem Curzons introvertiertes, beinahe kontemplatives Spiel und Szells sensible Orchesterführung eine eindrucksvolle spirituelle Dimension entfalten. Im abschließenden Rondo entfesseln beide Interpreten eine packende Mischung aus Virtuosität und innerer Geschlossenheit.
Fazit: Eine Referenzaufnahme – musikalisch tiefgründig und interpretatorisch meisterhaft. Ein Muss in jeder Sammlung klassischer Musik.
Technische Daten