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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 1:01:44 h
Bildnachweis: Torsten Schon/Shotshop.com
➔ Chicago Symphony Orchestra - REINER
➔ New York Philharmonic - BERNSTEIN
"Sinfonia 1812, 13ten May" schrieb Beethoven auf das Titelblatt seiner 7. Sinfonie. Mit dieser Sinfonie erinnerte der Patriot Beethoven an das schicksalhafte Jahr 1812: Napoleon führte gegen den Rest Europas Krieg, welcher im darauffolgenden Jahr mit der Niederlage der napoleonischen Truppen endete. Europa war von der Fremdherrschaft Napoleons befreit und die 7. Sinfonie wurde, durchdrungen vom "reinen Gefühl der Vaterlandsliebe", zur Siegessinfonie. Besonders bewegend ist der zweite Satz: Feierliches, gemessenes Schreiten der tiefen Streicher im Zusammenspiel mit den Holzbläsern suggerieren dem Zuhörer die Vorstellung eines vorbeiziehenden Trauerzuges. Beethoven gedenkt hier derer, " die uns soviel geopfert haben". Nach einem beschwingten und heiteren dritten Satz wird man im Schlußsatz in einen rasanten Wirbel unerhörter Vitalität hineingezogen - die Sinfonie endet furios mit überschwenglichem Enthusiasmus und Lebensfreude.
Diese Aufnahme zählt zu den Glanzpunkten in Karajans Beethoven-Diskografie. Mit den Wiener Philharmonikern formt er eine Interpretation von beeindruckender rhythmischer Kraft und klanglicher Schönheit. Besonders das mitreißende Finale und das geheimnisvoll schreitende Allegretto entfalten unter seiner Leitung eine starke emotionale Wirkung. Der charakteristische Wiener Klang – warm, rund, edel – trifft hier auf Karajans kompromisslose Präzision. Das Ergebnis ist eine mitreißende, elegant durchgeformte Deutung, die Beethovens „Apotheose des Tanzes“ in vollem Glanz erstrahlen lässt. Eine Referenzaufnahme, die in keiner Sammlung fehlen sollte.
Beethovens achte Sinfonie zählt mit ihrer kurzen Dauer und dem heiteren Tonfall zu seinen eher unbeschwerten Orchesterwerken. Der Komponist nannte sie, im Vergleich zur vorausgegangenen monumentalen siebten Sinfonie, "mein kleines Sinfonchen". So fehlt der Sinfonie jegliches Pathos, sie sprüht aber vor Witz, Optimismus, Heiterkeit und originellen Einfällen. Besonders berühmt ist der zweite Satz, der wie eine ironische Hommage an ein Metronom wirkt – möglicherweise eine augenzwinkernde Referenz an Beethovens Freund Johann Nepomuk Maelzel, den Erfinder des Geräts. Die 8. Sinfonie ist ein Meisterwerk voll Charme, Esprit und formaler Raffinesse – oft unterschätzt, aber bei genauerem Hinhören ein Zeugnis von Beethovens unerschöpflicher Kreativität und seinem Sinn für musikalischen Humor. Die Uraufführung fand 1814 in Wien statt.
Die Achte – oft im Schatten ihrer monumentalen Schwesterwerke – erhält hier eine glanzvolle, pointierte Lesart. Karajan betont die strukturelle Klarheit und rhythmische Präzision dieser „kleinen Großen“, wie Beethoven sie selbst einmal nannte. Im Finale führt Karajan das Orchester mit fast kammermusikalischer Leichtigkeit durch die komplexen Verwicklungen – ein Beweis für sein Gespür für innere Balance und musikalische Architektur.
Technische Daten