

Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 32:57 min
MP3-Bitrate: High Quality (besser als 220 kBit/s)
Bildnachweis: Helmar Ernst-Herzig/Shotshop.com
→ KEMPE / Berliner Philharmoniker
→ REINER / Chicago Symphony Orchestra
Die Sinfonie entstand 1883, auf dem Höhepunkt des Streits zwischen den Vertretern der Neudeutschen Schule (Musik hat eine Programm, Sinfonische Dichtungen, Programm-Musik; Hauptvertreter: Franz Liszt) und den Vertretern der absoluten Musik (Musik ist unabhängig von außermusikalischen Vorgaben, Sinfonien, Sonaten; Hauptvertreter: Johannes Brahms, Robert Schumann). Brahms lieferte hier - unabhängig von o. g. Diskussionen - eine Musterbeispiel für seinen persönlichen Stil: Große romantische Gefühle, oft herber Orchesterklang, volksliedhafte Melodien und kämpferischer Trotz.
Die Sinfonie wurde im Entstehungsjahr in Wien uraufgeführt und war sofort erfolgreich.
Die Wiener Philharmoniker entfalten unter Karajans Leitung einen satten, warmen Streicherklang, der von samtigen Hörnern und edlen Holzbläsern umrahmt wird. Die legendäre Homogenität der Streichergruppen kommt besonders in den lyrischen Passagen des dritten Satzes zum Tragen. Trotz der üppigen Klangfarben bleibt das Orchesterspiel klar strukturiert – ein Markenzeichen Karajans. Karajan wählt im Kopfsatz ein eher breit angelegtes Grundtempo, das Raum für große Spannungsbögen lässt. Die Übergänge sind sorgfältig modelliert, das „poco allegretto“ des dritten Satzes wird in sanft schwingender Eleganz dargeboten – weniger volkstümlich als bei manch anderer Deutung, dafür mit nobler Zurückhaltung. Die Dramatik im Finale entwickelt sich kontrolliert, ohne jemals in ruppige Attacke zu kippen. Anstelle scharfer Kontraste setzt Karajan auf organische Geschlossenheit und noble Zurückhaltung – ein Brahms voller Eleganz, Intensität und symphonischem Glanz.
Technische Daten