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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 1:05:49 h
MP3-Bitrate: High Quality (320 kBit/s)
Bildnachweis: Foto von Fabrizio Conti auf Unsplash
Mozarts erste Sinfonie entstand 1764, am Ende des Barock-Zeitalters, die letzte - Nr. 41 - ein Vierteljahrhundert später, in der Hohezeit der Wiener Klassik. Diese Zeitenwende lässt sich gut auch in Mozarts Schaffen miterleben. Seinen ersten sinfonischen Versuch startete er schon als junger Knabe mit acht(!) Jahren mit der Sinfonie in Es-dur KV 16. Vorbild war die italienische "Sinfonia", eine dreisätzige und meist heitere Opern-Ouvertüre. Mit ihrer feststehenden Satzfolge schnell-langsam-schnell gab sie dem jungen Genie die notwendige Struktur. Allen seinen Sinfonien verbindet ein großer Reichtum an melodischen Einfällen und die Konzentration auf die wesentlichen Aussagen, denn seine Werke enthalten (in Mozarts Worten): "Gerade so viel Noten ... als nötig sind".
Die Sinfonie Nr. 25 KV 183 in g-moll komponierte Mozart im Alter von siebzehn Jahren. Hatten die vorangegangenen Sinfonien einen eher unterhaltsamen und gefälligen Charakter, weicht der Komponist hier schon in den ersten Takten deutlich davon ab. Rhythmisch turbulent und unruhig beginnt das Stück, passend zum Zeitgeist des Sturm und Drang. Auch deutet die verwendete Moll-Tonart auf eine neue Ernsthaftigkeit hin.
Die beiden „reiferen“ Sinfonien Nr. 35 und 36 entstanden 1782 bzw. 1783, jeweils in großer Eile. Mozart hatte bereits einige Jahre vorher für die Familie Haffner in Salzburg eine Serenade komponiert. Nun gab die Familie über seinen Vater Leopold Mozart eine Sinfonie bei Mozart in Auftrag. Doch der Komponist war gerade mit anderen Projekten beschäftigt. Nur mit großer Mühe – „Mein Herz ist unruhig, mein Kopf ist verwirrt“ (Mozart in einem Brief an seinen Vater) gelang die Fertigstellung der Nr. 35. Die Sinfonie Nr. 36 KV 425 entstand praktisch während einer Reise. Mozart sollte bei einem Zwischenstopp in Linz ein Konzert geben „und weil ich keine einzige Simphonie bey mir habe, so schreibe ich über hals und kopf an einer Neuen, welche bis dahin fertig seyn muß“ (Mozart).
Die hastige Entstehung merkt man den beiden Sinfonien nicht an. Alles wirkt natürlich und flüssig. So sind zwei Meisterwerke entstanden, die zu Mozarts populärsten Sinfonien gehören.
Otto Klemperers Mozart-Interpretationen zeichnen sich durch Ernsthaftigkeit, architektonische Klarheit und große innere Spannung aus – und genau das macht dieses Album so besonders. Mit dem Philharmonia Orchestra bringt er drei Schlüsselwerke aus Mozarts mittlerer Schaffenszeit zum Leuchten – ohne Eile, ohne Oberflächenglanz, aber mit einer fast majestätischen Ruhe. Die sturmbewegte Sinfonie Nr. 25 erhält bei Klemperer ein tragisches Gewicht, das die Dramatik intensiv spürbar macht – weit entfernt vom galanten Stil. Die „Haffner“ Sinfonie Nr. 35 erklingt festlich, aber geerdet, mit kraftvollen Akzenten und monumentaler Anlage. In der „Linzer“ Sinfonie schließlich zeigt Klemperer seine große Kunst des Spannungsaufbaus: breit angelegte Tempi, deutliche Kontraste, eine feierliche Würde, die dennoch nicht schwerfällig wirkt.
Diese Aufnahmen gehören nicht zur leichtfüßigen Schule der Mozart-Interpretation, es sind kraftvolle, durchdachte Mozart-Deutungen – voller innerer Größe.
Technische Daten
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