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Musik-Album im MP3-Format
MP3-Bitrate: High Quality (320 kBit/s)
Gesamtlänge: 58:48 min
Bildnachweis: monica-photo/Shotshop.com
→ HENRYK SZERYNG & ARTHUR RUBINSTEIN
→ JASCHA HEIFETZ & BROOKS SMITH
Beethovens Zeitgenossen war bewußt, welches musikalisches Genie unter ihnen weilte. Trotzdem waren seine Kompositionen oft unbeliebt. Sie galten als zu schwierig und sperrig. Daher nahmen die Rezensenten das freundliche op. 24 aus dem Jahr 1801 besonders herzlich auf: Der Komponist wird "jetzt immer mehr klar, fängt immer mehr an, alles Übermaß zu verschmähen, tritt, ohne von seinem Charakter zu verlieren, immer wohlgefälliger hervor" (Allgemeine musikalische Zeitung, 1802 ). Tatsächlich überrascht der unbeschwerte Ausdruck in allen vier Sätzen. Die Violine beginnt den ersten Satz mit einem heiteren ersten Thema. Im Kontrast dazu ist Thema zwei deutlich energischer und dramatischer. Lyrisch beginnt der langsame zweite Satz mit einem sanften Dialog zwischen Klavier und Violine. Dieser gewinnt im kurzen und rhythmischen dritten Satz an Fahrt, beide Instrumente kopieren einander und versuchen sich einzuholen. Im kraftvollen Schlußsatz sorgen neben dem bestimmenden Hauptthema kontrastierende Gegenthemen für geistreiche Abwechslung, die auch noch durch Pizzikato-Akkorde der Violine unterstützt werden. Schwungvoll und mit einer kleinen dramatischen Zuspitzung kommen beide Instrumente gleichzeitig ins Ziel.
Die Ankunft des berühmten Geigenvirtuosen George Bridgetower in Wien im Jahre 1803 war für Beethoven eine besondere Herausforderung und er komponierte für Bridgetower und sich selbst eine Sonate, wie sie die Welt noch nicht gehört hatte: Der langsame Beginn mit dem für die Violine sehr schwierigem Solo wird später vom Klavier unterstützt. Plötzlich bricht mit harten Akkorden beider Instrumente ein wütender Sturm los. Diese Leidenschaft bleibt bis zum Satzende erhalten. Der empfindsame und milde zweite Satz mündet in einen tänzerisch geprägten Finalsatz, der immer mehr Fahrt aufnimmt. Mit hohem Tempo klingt die Sonate aus. Nach der Uraufführung 1803 zerstritt sich Beethoven mit Bridgetower und widmete das Stück dem französischen Geiger Rodolphe Kreutzer. Dieser zeigte sich wenig dankbar und hat die Kreutzersonate niemals gespielt ...
Kaum ein Duo hat die großen Beethoven-Sonaten so selbstverständlich, so natürlich und doch so tiefgründig musiziert wie David Oistrach und Lev Oborin. Diese Aufnahme der „Frühlings-“ und „Kreutzer“-Sonate verbindet technische Meisterschaft mit einer selten gewordenen Ruhe und inneren Geschlossenheit. Oistrach spielt mit seinem charakteristisch warmen, dunkel timbrierten Geigenton, der auch in den virtuosen Passagen nie seine Souveränität verliert. Sein Spiel ist von einer natürlichen Noblesse geprägt: keine forcierte Dramatik, sondern eine organische, spannungsreiche Entwicklung der Musik. Besonders in der „Frühlingssonate“ bezaubert der erste Satz durch seine Leichtigkeit und das innige Zusammenspiel der beiden Musiker, während der langsame Satz in einer schlichten, fast gesanglichen Ruhe erblüht. Lev Oborin erweist sich dabei nicht nur als Begleiter, sondern als gleichwertiger Partner. Sein Klavierspiel ist von hoher Transparenz und lyrischer Tiefe – die Phrasen atmen, die Dynamik ist fein abgestuft, und er weiß, wann er die Führung übernimmt und wann er sich zurücknimmt. In der „Kreutzer“-Sonate steigern beide Musiker die Ausdrucksintensität: Der erste Satz erhält eine mitreißende Dramatik, der Variationssatz fasziniert durch klangliche Differenzierung und kammermusikalische Delikatesse, und das Finale sprüht vor Energie, ohne jemals ins Derbe zu kippen.
Diese Einspielung ist ein Dokument zweier Ausnahmeinterpreten, die Beethovens Musik nicht nur spielen, sondern erzählen, mit Intelligenz, Empathie und künstlerischer Größe - ein Meilenstein der Beethoven-Interpretation – intensiv, ausgewogen und voller musikalischer Tiefe.
Technische Daten
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