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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 37:24 min
MP3-Bitrate: High Quality (besser als 220 kBit/s)
Bildnachweis: Alex Koch/Shotshop.com
1806 unterbrach Beethoven die Kompositionsarbeit an seiner fünften Sinfonie, die später als "Schicksals-Sinfonie" Furore machen sollte. Der Grund war seine Liebe zur Comtesse Josephine Brunsvik. Auch wenn aufgrund der Standesunterschiede diese Verbindung keine Zukunft hatte, bescherte sie Beethoven eine glückliche Zeit und uns dieses idyllische und heitere Werk.
Langsam, fast gehemmt tastet sich das Orchester bis zum Hauptthema vor, ein geheimnisvoller Beginn in dieser mit vielen Überraschungen gespickten unterhaltsamen Sinfonie. Die Uraufführung war 1807 in Wien unter Beethovens Leitung.
Schon im einleitenden Adagio überrascht Jochum mit einem ungewöhnlich gespannten Aufbau: Die Spannung wirkt nicht künstlich dramatisiert, sondern organisch wachsend – ein Herantasten an das Allegro vivace, das sich dann mit federnder Leichtigkeit entfaltet. Besonders im zweiten Satz, dem Adagio, zeigt sich Jochums Gespür für lyrische Weite. Er nimmt sich Zeit für die kantablen Linien, ohne je in romantische Breite zu verfallen. Die Holzbläser glänzen durch fein abgestimmte Dialoge, und die Streicher entfalten eine fast kammermusikalische Klarheit. Der dritte Satz, Allegro vivace, besitzt tänzerische Eleganz und rhythmische Schärfe zugleich. Jochum verzichtet auf übertriebene Dramatik und hält den Satz damit angenehm leichtfüßig. Der Finalsatz schließlich ist ein Musterbeispiel für kontrollierte Energie: mitreißend, aber nie forciert – das Orchester bleibt in jeder Phase diszipliniert und doch lebendig.
Diese Aufnahme besticht nicht durch spektakuläre Effekte, sondern durch musikalische Intelligenz, Tiefe und eine seltene Natürlichkeit im Umgang mit Beethovens Klangsprache. Wer eine noble, unaufgeregte, aber hochmusikalische Auslegung der Vierten sucht, findet in dieser Einspielung mit Jochum und den Berliner Philharmonikern eine Referenzaufnahme.
Technische Daten