
Demo-Tracks zum Probehören: |
Demo-Tracks zum Probehören: |
Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 31:00 min
MP3-Bitrate: High Quality (320 kBit/s)
Bildnachweis: Photo by Ricardo Gomez Angel on Unsplash
Ohne Zweifel ist Beethovens "Schicksalssinfonie" die berühmteste Sinfonie aller Zeiten. "Es klopft das Schicksal an die Pforte" war seine Erklärung für das pochende Kopfmotiv zu Beginn des ersten Satzes. Bei der Uraufführung am 22. Dezember 1808 verschlug dieses neuartige Motiv den wenigen frierenden Zuhörern im (ungeheizten!) Theater an der Wien buchstäblich die Sprache. Aber "Schicksal" ist für Beethoven nicht vorherbestimmt, sondern vom Menschen selber zu gestalten.
Markevitch meidet jede heroische Überzeichnung und legt stattdessen Wert auf rhythmische Präzision und eine transparente, scharf konturierte Klanggestaltung. Der berühmte Eröffnungssatz entfaltet sich mit unnachgiebigem Vorwärtsdrang, jedoch ohne aufdringliche Monumentalität. Besonders auffällig ist die pointierte Artikulation: Jeder Akzent sitzt, jede Phrase hat Ziel und Richtung. Das Finale selbst ist ein Triumph der formalen Geschlossenheit und des inneren Feuers. Markevitch vermeidet jeden Pomp und lässt stattdessen Beethovens motivische Arbeit in aller Schärfe hervortreten. Der Klang bleibt schlank, aber durchdringend – kein romantisches Aufschäumen, sondern ein kluger, klarer Beethoven von starker intellektueller Präsenz. Diese Interpretation bietet keinen „großen Beethoven“ im Sinne klanglicher Opulenz, sondern einen nervig präzisen, hochkonzentrierten Zugriff, der die innere Architektur der Fünften meisterhaft freilegt.
Für Hörer, die einen analytischen, schlanken und spannungsvoll durchstrukturierten Beethoven suchen, ist Markevitchs Aufnahme eine echte Entdeckung.
Technische Daten