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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 1:18:43 h
MP3-Bitrate: High Quality (320 kBit/s)
Bildnachweis: Foto von Marek Piwnicki auf Unsplash
Als Liszt seine Karriere als reisender Klaviervirtuose beendet hatte, entstand dieses ambitionierte Werk. Es beginnt völlig überraschend mit einer düster wirkenden absteigenden Tonleiter, die im Werk noch öfter wiederkehrt. Es existiert kein Programm für die Sonate, das Ausdrucksspektrum reicht von heftiger ungestümer Leidenschaft bis zu entspannter Gelassenheit. Liszt plante ursprünglich, das Stück mit einem lauten Akkord zu beenden, entschloss sich dann aber zu einem ruhigen inspiriertem Schluss. Das sehr virtuos angelegte Stück wurde 1857 in Berlin uraufgeführt und von Liszts Zeitgenossen nicht verstanden. Die Kritik reichte von „Das ist nur noch blinder Lärm – kein gesunder Gedanke mehr, alles verwirrt, eine klare Harmoniefolge ist da nicht mehr herauszufinden ... es ist wirklich schrecklich.“ (Clara Schumann) bis zu „Wer das gehört hat und es schön findet, dem ist nicht zu helfen“ (Eduard Hanslick). Erst nachfolgende Generationen erkannten die epochale Qualität dieser technisch enorm schwierigen Komposition.
Die monumentale h-Moll-Sonate gestaltet Bolet nicht als bloßen Virtuosenrausch, sondern als klanglich durchdachte Erzählung voller Dramatik und Lyrik. Jeder Übergang wirkt organisch, jede Steigerung ist musikalisch begründet. Auch in den Transzendentalen Etüden zeigt er sich als Gestalter mit Weitblick: Statt bloßer Brillanz entfaltet Bolet einen edlen, gerundeten Ton, der selbst in den extremsten Passagen nie die musikalische Linie verliert. Besonders beeindruckend ist dabei seine Fähigkeit, selbst in hochvirtuosen Momenten Ruhe und Übersicht zu bewahren – ohne jede Effekthascherei. Bolets Liszt ist klanglich großzügig, technisch makellos und künstlerisch reif – eine Referenzaufnahme.
Technische Daten
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