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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 18:11 min
MP3-Bitrate: High Quality (besser als 220 kBit/s)
Bildnachweis: kallejipp/Shotshop.com
Als Robert Schumann im Frühjahr 1838 seiner Frau Clara über seine aktuelle Kompositionen berichtete, ahnte er wohl nicht, dass eines dieser "kleinen putzigen Dinger" sein Markenzeichen werden sollte: Die Träumerei. Schumann schrieb den Zyklus nicht für Kinder, sondern als „Rückspiegelung eines Älteren für Ältere“. Dabei sind sehr einfühlsame und poetische Stücke entstanden. Selten ist die Welt der Kinder so liebevoll empfunden worden wie hier.
Ingrid Haeblers Aufnahme der Kinderszenen op. 15 gehört zu jenen Interpretationen, die durch Schlichtheit und Natürlichkeit bestechen. Anstatt die Miniaturen mit übermäßiger romantischer Schwärmerei oder virtuosem Effekt zu überladen, findet Haebler zu einer klaren, fast kammermusikalischen Sprache, die den poetischen Kern jeder Szene freilegt. Die Pianistin gestaltet mit feinem Anschlag, subtiler Dynamik und stets kontrolliertem Pedaleinsatz. Ihre Zurückhaltung wirkt nie kühl, vielmehr schafft sie eine Atmosphäre der Innigkeit, die den Charakter der „Rückschau eines Erwachsenen“ auf die Kindheit besonders berührend macht. Stücke wie „Träumerei“ oder „Am Kamin“ erhalten so eine stille Intensität, während lebhaftere Nummern – etwa „Kuriose Geschichte“ oder „Hasche-Mann“ – federnd und transparent bleiben, ohne an Leichtigkeit zu verlieren. Bemerkenswert ist Haeblers Sinn für Proportionen: Sie bewahrt stets die Balance zwischen Einfachheit und Tiefe, wodurch der Zyklus in seiner Gesamtheit eine organische Einheit bildet. Technische Brillanz tritt dabei ganz in den Hintergrund zugunsten einer reifen, lyrischen Ausdruckskraft.
Technische Daten