

Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 42:39 min
MP3-Bitrate: High Quality (besser als 220 kBit/s)
Bildnachweis: Manfred Übelbacher/Shotshop.com
Nach dem kämpferischen Trotz der 3. Sinfonie wird der Komponist hier noch kompromissloser. Tröstende herbe Motive in den beiden ersten Sätzen und grelle, krampfhafte Lustigkeit im dritten Satz gipfeln in den Schlußsatz: Ein dunkles Thema wird insgesamt einunddreißigmal variiert und zu einem unerbittlichen Abschluß geführt.
Die Sinfonie wurde 1885 in Meiningen uraufgeführt und löste durch ihre kompromißlose Art Befremden aus. Der Erfolg stellte sich erst rund 10 Jahre später ein und ist diesem Gipfelwerk der Sinfonik bis heute treu geblieben.
Bruno Walter nähert sich Brahms mit einem warmen, zutiefst menschlichen Tonfall. Der erste Satz atmet in weiten Bögen, ohne je an Spannung zu verlieren – der Fluss wirkt natürlich, beinahe organisch. Das Andante moderato gestaltet er mit inniger Ruhe und einem leuchtenden Mittelteil, der den kammermusikalischen Charakter des Satzes unterstreicht. Im Allegro giocoso überrascht Walter mit federnder Leichtigkeit und tänzerischer Energie, bevor er im Finale – der großen Passacaglia – eine meisterliche Balance zwischen architektonischer Strenge und emotionaler Intensität findet. Der dramatische Aufbau wirkt zwingend, ohne forciert zu klingen.
Walter verleiht der Sinfonie eine herbstliche Schönheit, die gleichermaßen strukturell klar und emotional berührend ist. Die detailreiche Aufnahmetechnik fängt die Geschmeidigkeit der Streicher, die Klarheit der Holzbläser und den Glanz des Blechs meisterhaft ein – eine poetische und zeitlose Brahms-Interpretation.
Technische Daten