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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 2:41:29 h
MP3-Bitrate: High Quality (besser als 220 kBit/s)
Brahms 1. Sinfonie wurde 1876 in Karlsruhe uraufgeführt und überwiegend enthusiastisch aufgenommen. Der Weg bis zu diesem Erfolg war allerdings "schmerzvoll", denn Brahms arbeitet fast 20 Jahre an diesem Werk. Die Gründe dafür sind sicherlich sowohl im eigenen überaus selbstkritischen Anspruch des Komponisten zu suchen als auch in der Erwartungshaltung der Öffentlichkeit, galt Brahms doch als der Erbe Beethovens. So eifert Brahms vor allem in den schicksalsschweren und drängenden Paukenschlägen zu Beginn des ersten Satzes und im stürmischen Schlußsatz seinem großen Vorbild nach. Die beiden mittleren Sätze hingegen sind sanft und melodiös und damit "Kinder" der romantischen Epoche. So stellt Brahms' Sinfonie eine gelungene Weiterentwicklung der Sinfonik seit Beethoven dar.
„Ich müßte bekennen, daß ich nebenbei ein schwer melancholischer Mensch bin" schrieb Brahms über diese Sinfonie. 1877 in Wien uraufgeführt, erhielt sie in Anspielung auf Beethovens 6. Sinfonie, den Beinamen "Brahms' Pastorale".
Die Sinfonie entstand 1883, auf dem Höhepunkt des Streits zwischen den Vertretern der Neudeutschen Schule (Musik hat eine Programm, Sinfonische Dichtungen, Programm-Musik; Hauptvertreter: Franz Liszt) und den Vertretern der absoluten Musik (Musik ist unabhängig von außermusikalischen Vorgaben, Sinfonien, Sonaten; Hauptvertreter: Johannes Brahms, Robert Schumann). Brahms lieferte hier - unabhängig von o. g. Diskussionen - eine Musterbeispiel für seinen persönlichen Stil: Große romantische Gefühle, oft herber Orchesterklang, volksliedhafte Melodien und kämpferischer Trotz. Die Sinfonie wurde im Entstehungsjahr in Wien uraufgeführt und war sofort erfolgreich.
Nach dem kämpferischen Trotz der 3. Sinfonie wird der Komponist hier noch kompromissloser. Tröstende herbe Motive in den beiden ersten Sätzen und grelle, krampfhafte Lustigkeit im dritten Satz gipfeln in den Schlußsatz: Ein dunkles Thema wird insgesamt einunddreißigmal variiert und zu einem unerbittlichen Abschluß geführt. Die Sinfonie wurde 1885 in Meiningen uraufgeführt und löste durch ihre kompromißlose Art Befremden aus. Der Erfolg stellte sich erst rund 10 Jahre später ein und ist diesem Gipfelwerk der Sinfonik bis heute treu geblieben.
Diese besondere Gesamteinspielung vereint drei große Dirigenten mit den Wiener Philharmonikern: Herbert von Karajan bringt in den Sinfonien Nr. 1 & 3 klangliche Größe und romantische Tiefe zum Ausdruck. Pierre Monteux gestaltet die 2. Sinfonie mit Wärme, Leichtigkeit und natürlichem Fluss. Rafael Kubelík verleiht der 4. Sinfonie strenge Klarheit und dramatische Intensität. Ein facettenreicher Brahms – meisterlich interpretiert, stilistisch vielseitig und klanglich auf höchstem Niveau.
Technische Daten