Cover BEETHOVEN Violinsonaten Nr. 5 "Frühling" & Nr. 9 "Kreutzer" - HENRYK SZERYNG - ARTHUR RUBINSTEIN + Bonus: Nr. 8 op. 30.3
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BEETHOVEN Violinsonaten Nr. 5 "Frühling" & Nr. 9 "Kreutzer" - HENRYK SZERYNG - ARTHUR RUBINSTEIN + Bonus: Nr. 8 op. 30.3

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Musik-Album im MP3-Format

Gesamtlänge: 1:09:03 h

MP3-Bitrate: High Quality (224 kBit/s)

Diese Aufnahmen wurde ausgezeichnet mit dem "Grand Prix du Disque" (Nr. 5 "Frühling" & Nr. 9 "Kreutzer")

Bildnachweis: designnatures/Shotshop.com

Menge

Beethovens Frühlings-Sonate: Der Beiname entstand erst später und beschreibt den schwungvollen optimistischen Charakter des Stückes

Beethovens Zeitgenossen war bewusst, welches musikalisches Genie unter ihnen weilte. Trotzdem waren seine Kompositionen oft unbeliebt. Sie galten als zu schwierig und sperrig. Daher nahmen die Rezensenten das freundliche op. 24 aus dem Jahr 1801 besonders herzlich auf: Der Komponist wird "jetzt immer mehr klar, fängt immer mehr an, alles Übermaß zu verschmähen, tritt, ohne von seinem Charakter zu verlieren, immer wohlgefälliger hervor" (Allgemeine musikalische Zeitung, 1802 ). Tatsächlich überrascht der unbeschwerte Ausdruck in allen vier Sätzen. Die Violine beginnt den ersten Satz mit einem heiteren ersten Thema. Im Kontrast dazu ist Thema zwei deutlich energischer und dramatischer. Lyrisch beginnt der langsame zweite Satz mit einem sanften Dialog zwischen Klavier und Violine. Dieser gewinnt im kurzen und rhythmischen dritten Satz an Fahrt, beide Instrumente kopieren einander und versuchen sich einzuholen. Im kraftvollen Schlußsatz sorgen neben dem bestimmenden Hauptthema kontrastierende Gegenthemen für geistreiche Abwechslung, die auch noch durch Pizzikato-Akkorde der Violine unterstützt werden. Schwungvoll und mit einer kleinen dramatischen Zuspitzung  kommen beide Instrumente gleichzeitig ins Ziel.

Kreutzer-Sonate: Eine unerhörte Sonate für einen undankbaren Widmungsträger

Die Ankunft des berühmten Geigenvirtuosen George Bridgetower in Wien im Jahre 1803 war für Beethoven eine besondere Herausforderung und er komponierte für Bridgetower und sich selbst eine Sonate, wie sie die Welt noch nicht gehört hatte: Der langsame Beginn mit dem für die Violine sehr schwierigem Solo wird später vom Klavier unterstützt. Plötzlich bricht mit harten Akkorden beider Instrumente ein wütender Sturm los. Diese Leidenschaft bleibt bis zum Satzende erhalten. Der empfindsame und milde zweite Satz mündet in einen tänzerisch geprägten Finalsatz, der immer mehr Fahrt aufnimmt. Mit hohem Tempo klingt die Sonate aus. Nach der Uraufführung 1803 zerstritt sich Beethoven mit Bridgetower und widmete das Stück dem französischen Geiger Rodolphe Kreutzer. Dieser zeigte sich wenig dankbar und hat die Sonate niemals gespielt ...

Auf den ersten Blick ist das eine merkwürdige Kombination: Arthur Rubinsteins üppig-warmer Klavierton und im Gegensatz dazu Henryk Szeryng mit seiner klaren und reinen aber eher nüchternen Tongebung auf der Violine. Aber es ist hier wie in einer guten Ehe, in der Geben und Nehmen im Einklang sind. Es wird ausgesprochen entspannt musiziert. Niemand will sich in den Vordergrund schieben und den Partner übertreffen. Die musikalische Chemie stimmt zwischen Beiden und so entstehen mustergültige und ausgewogene Interpretationen: Die „Frühlingssonate“ (Nr. 5) erklingt in lichtelegantem Klangbild. Szeryngs warmer, silbrig-glatter Ton trifft auf Rubinsteins fließend-geschmeidiges Spiel – eine Lesart, die weniger auf dramatische Kontraste als auf feinsinnige Balance setzt. Besonders im langsamen Satz entfaltet sich eine stille Innigkeit, die ohne Larmoyanz auskommt. In der Sonate Nr. 8 op. 30/3 zeigen die beiden Musiker mehr Kantigkeit: Die Artikulation ist präzise, rhythmisch betont, aber nie ruppig. Rubinstein bringt seine jahrzehntelange Erfahrung als Kammermusiker ein – sein Spiel bleibt transparent, unterstützend, aber nie dominant. Höhepunkt ist die „Kreutzer-Sonate“ (Nr. 9) – ein Werk voller virtuoser Anforderungen, scharfer Kontraste und expressiver Wucht. Szeryngs Ton bleibt auch in extremen Passagen klar konturiert, ohne Härte. Rubinstein wirkt staunenswert vital – sein Spiel ist rhythmisch zupackend und harmonisch tief durchdrungen. Zusammen erzeugen sie eine geradezu orchestrale Dichte im ersten Satz, eine noble Ruhe im Andante und einen überschäumenden Finalsatz, der bei aller Virtuosität strukturell stets durchsichtig bleibt.

Fazit: Diese Aufnahme gehört zu den Referenzen im Beethoven-Kanon. Szeryng und Rubinstein beweisen, dass große Virtuosität und künstlerische Reife sich nicht ausschließen – im Gegenteil: Sie finden hier zu einer Partnerschaft, die durch Homogenität und kultivierten Ausdruck besticht.

BEETHOVEN_Violinsonaten_5_9_Kreu

Technische Daten

Komponist
Beethoven, Ludwig van (1770 - 1827)
Edition
101 Classics Collection
Epoche
Wiener Klassik & Vorklassik
Künstler
Henryk Szeryng, Arthur Rubinstein
Werk
Violinsonaten Nr. 5 in F-Dur op. 24 "Frühling", Nr. 8 in G-dur op. 30.3 & Nr. 9 in A-dur op. 47 "Kreutzer" - Violin Sonatas No. 5 in F major Op. 24 "Spring", No. 8 in G major op. 30.3 & No. 9 in A major Op. 47 "Kreutzer"
Auszeichnungen, Referenzen
Grand Prix du Disque / Kaisers Klassik – 100 Meisterwerke der Musik (Nr. 5 "Frühling" & Nr. 9 "Kreutzer")

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