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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 40:11 min
Bildnachweis: Jozef Sedmák/Shotshop.com
Nachdem Bach schon in jungen Jahren Instrumentalkonzerte anderer italienischer Komponisten erfolgreich umgearbeitet hatte, schafft er nun mit diesem Werk eine "Originalkomposition". Es sollte sich als eines der zukunftsträchtigsten Klavierwerke Bachs herausstellen, da man dieses Konzert durchaus als Vorläufer der frühklassischen Klaviersonate bezeichnen kann. Das Konzert wurde 1735 in der "Clavierübung II" veröffentlicht. Mit einem festlich strahlenden Thema beginnt der erste Satz, feine Verzierungen prägen den langsamen zweiten Satz, dann wird es im Schlußsatz feurig und leidenschaftlich.
Bach veröffentlichte seine ersten sechs Partiten 1731 zusammengefasst als sein "Opus 1". Daraus wird ersichtlich, welch hohen Stellenwert der Komponist dieser Werkgruppe einräumte. In Anlehnung an die französische Barockmusik verwendet Bach meist die Tanzstile Allemande, Courante, Sarabande und Gigue, erweitert diese aber noch um weitere Sätze. Ein besonders gelungenes Beispiel bietet die Partita BWV 825: Den Beginn macht hier ein Präludium mit einem prägnanten und ruhig dahinfließendem Thema bevor die üblichen Tanzsätze auftreten.
Glenn Gould und Johann Sebastian Bach sind eine unwiderstehliche Kombination: Durch die unnachahmliche Technik des Tastenanschlags Glenn Goulds kommt die Interpretation mit Klavier dem Original, welches mit Cembalo gespielt wurde, sehr nahe. Seine Version des Italienischen Konzerts BWV 971 fasziniert durch ihre analytische Klarheit, rhythmische Präzision und den einzigartigen Klang seines artikulierten Klavierspiels. Gould verzichtet bewusst auf romantisierende Ausschmückungen und bringt stattdessen die Struktur der Musik mit unerbittlicher Logik und technischer Brillanz zum Vorschein. Diese Lesart bildet einen starken Kontrast zu lyrischen, meditativen Interpretationen (→ ROSALYN TURECK, Track 13-15). Auch die Partiten Nr. 1 und 2 gestaltet er mit der ihm eigenen Mischung aus intellektueller Durchdringung und expressiver Eigenwilligkeit. Besonders bemerkenswert ist dabei sein Spiel mit Kontrasten: Tempo, Dynamik und Artikulation sind sorgfältig durchdacht und stets auf Wirkung bedacht – manchmal kontrovers, aber immer spannend. Für Freunde ungewöhnlicher, aber tiefgründiger Bach-Interpretationen ist diese Aufnahme ein Muss. Gould gelingt es, bekannte Werke neu hörbar zu machen – kompromisslos, eigenwillig, aber stets auf höchstem künstlerischem Niveau. Fazit: Eine fesselnde, unverwechselbare Bach-Deutung mit hohem Wiedererkennungswert – ideal für Liebhaber des Besonderen.
Technische Daten