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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 1:08:33 h
MP3-Bitrate: High Quality (320 kBit/s)
Bildnachweis: Smileus/Shotshop.com
In dieser friedvollen und poetischen "Hirtensinfonie" sind die Satztitel auch das Programm: 1. Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande 2. Szene am Bach 3. Lustiges Zusammensein der Landleute 4. Gewitter und Sturm 5. Hirtengesänge – Frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm.
Die Uraufführung fand am 22. Dezember 1808 unter der Leitung Beethovens in Wien statt.
George Szells Beethoven-Interpretationen stehen seit Jahrzehnten für Klarheit, Präzision und strukturelle Durchdringung – und genau das zeigt sich eindrucksvoll in dieser Kopplung der Sinfonien Nr. 6 und Nr. 8 mit dem Cleveland Orchestra.
Szell verzichtet auf romantisierenden Überschwang und nähert sich der Pastorale mit fast klassischer Sachlichkeit. Doch genau darin liegt ihre Stärke: Der Fluss ist organisch, nie flach; der „Szene am Bach“ fehlt jede Sentimentalität, dafür bezaubert sie durch fein ausgearbeitete Linien und exakte Dialoge zwischen den Holzbläsern. Im „Gewitter“ steigert sich die Dramatik mit kontrollierter Wucht, ohne je in theatralischen Lärm zu kippen. Der „Hirtengesang“ am Ende erklingt nicht verklärt, sondern als aufrichtiger, schlichter Dank – typisch Szell: tief empfunden, aber immer in Form gehalten.
Beethovens achte Sinfonie ist von Natur aus ein heiteres, manchmal schelmisches Werk. Szell jedoch bändigt diesen Übermut und formt daraus eine geschärfte, fast klassizistische Kleinplastik. Besonders der zweite Satz – das Allegretto scherzando – gelingt mit federnder Eleganz und absoluter rhythmischer Genauigkeit. Die dynamische Gestaltung ist diszipliniert, aber nie trocken. Szell versteht es, selbst den augenzwinkernden Momenten intellektuelle Kontur zu verleihen. Das Ergebnis: eine Sinfonie Nr. 8, die nicht lacht, sondern schmunzelt – und das mit Stil.
Diese Aufnahmen sind ein Paradebeispiel für George Szells Beethoven-Ästhetik: kein Pathos, kein Effekt, sondern Klarheit, Energie und musikalische Intelligenz. Wer die „Pastorale“ und die Achte nicht als folkloristische Episoden, sondern als strukturierte, durchdachte Meisterwerke erleben möchte, findet hier Referenzaufnahmen von bleibendem Wert.
Technische Daten