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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 44:29 min
MP3-Bitrate: High Quality (besser als 220 kBit/s)
Bildnachweis: Photo by Robin Canfield on Unsplash
Die 1. Sinfonie wurde 1876 in Karlsruhe uraufgeführt und überwiegend enthusiastisch aufgenommen. Der Weg bis zu diesem Erfolg war allerdings schmerzvoll, denn Brahms arbeitet fast 20 Jahre an diesem Werk. Die Gründe dafür sind sicherlich sowohl im eigenen überaus selbstkritischen Anspruch des Komponisten zu suchen als auch in der Erwartungshaltung der Öffentlichkeit, galt Brahms doch als der Erbe Beethovens. So eifert Brahms vor allem in den schicksalsschweren und drängenden Paukenschlägen zu Beginn des ersten Satzes und im stürmischen Schlußsatz seinem großen Vorbild nach. Die beiden mittleren Sätze hingegen sind sanft und melodiös und damit "Kinder" der romantischen Epoche. So stellt Brahms' Sinfonie eine gelungene Weiterentwicklung der Sinfonik seit Beethoven dar.
Bruno Walter nähert sich Brahms mit einer beinahe väterlichen Fürsorglichkeit. Seine Interpretation ist innig, klar strukturiert und von tiefer Ruhe durchdrungen. Anstelle dramatischer Kontraste betont Walter die organische Entwicklung der Musik, ihre symphonische Logik, ihre klangliche Tiefe. Der Kopfsatz beginnt nicht mit kämpferischer Wucht, sondern mit gravitätischer Spannung. Im langsamen zweiten Satz (Andante sostenuto) gelingt Walter ein Moment der Innigkeit, das an seine besten Mozart- und Mahler-Aufnahmen erinnert. Im Finalsatz lässt er das berühmte Alphorn-Thema leuchten, ohne Pathos, aber mit nobler Größe. Es ist weniger ein Triumph als eine Erlösung - eine Brahms-Deutung voller Würde, Gefühl und innerer Größe.
Technische Daten