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Musik-Album im MP3-Format
Gesamtlänge: 1:11:59 h
MP3-Bitrate: High Quality (320 kBit/s)
Bildnachweis: Gabi Schär/Shotshop.com
Harold en Italie: Ein Konzert für Bratsche und Orchester
Literarische Vorlage dieses außergewöhnliche Konzerts für Bratsche und Orchester war Lord Byrons Erzählung "Childe Harolds Pilgrimage" über die Reisen eines weltmüden jungen Mannes. Berlioz ließ auch eigene Reiseerfahrungen in die Komposition einfließen.
Die Verwendung der Bratsche als Soloinstrument wurde vom italienischen Geigenvirtuosen Niccolò Paganini initiiert. Er hatte eine neue hervorragend klingende Stradivari-Bratsche erworben und benötigte dafür entsprechende Musik. Doch für den Virtuosen Paganini hatte der erste Kompositionsentwurf zu wenige solistische Herausforderungen und so zog er seinen Auftrag zurück. Berlioz stellte das Stück trotzdem fertig. Die Uraufführung 1834 in Paris war ein großer Erfolg. Auch Paganini ließ sich überzeugen: Nach dem ersten Konzerterlebnis sandte er Berlioz ein Dankesschreiben und einen Scheck über die stattliche Summe von 20.000 Francs.
Der "Römische Karneval" (Le Carnaval Romain) ist eine Konzert-Ouvertüre, welche Berlioz aus Passagen seiner Oper "Benvenuto Cellini" schuf. Diese Oper war bei seiner Uraufführung in Paris 1838 ein grandioser Mißerfolg. Das anspruchsvolle Werk, dessen Handlung in Rom während des Karnevals spielt, stellte höchste Anforderungen an die Sänger und Zuhörer. Doch das war (und ist) nicht der Publikumsgeschmack. Berlioz jedoch zog seine Lehren: Er konzentrierte sich auf die besten melodischen Einfälle und die ausgelassene Stimmung der Vorlage. Auch der Wegfall schwieriger Gesangspassagen sind dem Stück sehr gut bekommen. So erschuf der Komponist ein besonders effektvolles Bravourstück der Orchestermusik. Und im Gegensatz zur Vorlage war die Uraufführung dieser Konzert-Ouvertüre 1844 ein durchschlagender Erfolg. Berlioz dirigierte selbst und musste das Stück auf Verlangen des Publikums sofort wiederholen.
Charles Munchs Berlioz-Aufnahmen mit dem Boston Symphony Orchestra gehören zu den leuchtendsten Momenten der französischen Orchestertradition – und diese Auswahl zeigt ihn auf dem Höhepunkt seiner Kunst. In „Harold en Italie“ entfaltet sich ein poetisch-virtuoses Klanggemälde, in dem die Solobratsche mit schwebender Eleganz durch dramatische und lyrische Szenen führt. Munch verleiht dem Werk sowohl Struktur als auch emotionalen Atem – nie überzeichnet, stets mit organischem Fluss. Die Ouvertüren – „Le Carnaval Romain“, „Le Corsaire“, „Béatrice et Bénédict“ und „Benvenuto Cellini“ – sprühen vor Energie, Farbenreichtum und rhythmischer Präzision. Munchs Dirigat kombiniert französische Leichtigkeit mit amerikanischer Klangfülle – das Boston Symphony Orchestra brilliert mit Schärfe, Charme und orchestralem Glanz. Diese Aufnahme bietet nicht nur ein mitreißendes Hörerlebnis, sondern gilt bis heute als Maßstab für Berlioz-Interpretationen: farbenreich, dramatisch, inspiriert – und voller Leben.
Technische Daten
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